Wien – 15. September 2025 – Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, hat in seinem jüngsten globalen Bericht über Intoleranz und Gewalt aus religiösen Gründen die Verfolgung der Bahá’í im Iran als eines der weltweit schwerwiegendsten Menschenrechtsprobleme bezeichnet. Seine Einschätzung macht deutlich, dass es sich um eine seit Langem betriebene, systematische Politik religiöser Unterdrückung handelt, die dringend internationale Aufmerksamkeit erfordert.
„Bahá’í in der Islamischen Republik Iran sind weiterhin willkürlichen Verhaftungen, Inhaftierungen sowie massiven Einschränkungen beim Zugang zu Bildung und Lebensunterhalt ausgesetzt, allein aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen“, heißt es in dem Bericht. „Die Behörden berufen sich regelmäßig auf vage Anschuldigungen wie ‚Verbreitung von Propaganda gegen das Regime‘, um friedliche Gemeindeaktivitäten zu kriminalisieren. Die Rechte der Bahá’í, einschließlich des Rechts, ihre Religion frei zu bekennen, werden weiterhin massiv eingeschränkt.“
Der Bericht des Generalsekretärs trägt besonderes Gewicht, da er im Namen des gesamten UN-Systems veröffentlicht wird und damit eine geschlossene Position der internationalen Gemeinschaft auf höchster Ebene widerspiegelt. Er bestätigt, dass die Verfolgung der Bahá’í durch den Iran fest auf der globalen Agenda steht – und entlarvt zugleich die wiederholten Leugnungen der iranischen Regierung vor den Vereinten Nationen.
Die Feststellungen des Generalsekretärs verstärken die wachsende internationale Empörung über die Verfolgung der Bahá’í im Iran:
„Dieser Bericht von UN-Generalsekretär António Guterres ist eine eindrucksvolle Bestätigung auf höchster Ebene, dass die Verfolgung der Bahá’í durch den Iran nicht nur andauert, sondern sich sogar verschärft“, erklärte Simin Farendej, Vertreterin der Bahá’í International Community bei den Vereinten Nationen in Genf.
„Die Stimme des Generalsekretärs reiht sich ein in jene der UN-Untersuchungsmission, die seit dem Aufstand von 2022 eine unverhältnismäßige Repression gegen Bahá’í-Frauen festgestellt hat, der 19 Sonderberichterstatter; die in einer gemeinsamen Erklärung die Angriffe auf Bahá’í-Frauen verurteilten; des ehemaligen UN-Sonderberichterstatters für den Iran, Javaid Rehman, der von genozidaler Absicht sprach; von Human Rights Watch, das von einem ‚Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Form von Verfolgung“ gleichkommt spricht; der Boroumand Foundation, die in ihrem Bericht Outsiders die vielfältigen Formen von Gewalt dokumentierte, sowie zahlreicher Regierungen, internationaler Organisationen und des UN-Menschenrechtsrats, die diese staatlich gesteuerte Kampagne zur Auslöschung einer ganzen Gemeinschaft verurteilen.„ mahnt Simin Farendej .
Amnesty International und Human Rights Watch schlagen in einem gemeinsamen Bericht ebenfalls Alarm über die dramatische Verschärfung der Repression gegen die Bahá’í seit dem Israel-Iran-Konflikt im Juni 2025.
„Auch in Österreich bleibt die Verfolgung der Bahá’í im Iran nicht unbeachtet.“ erklärte Isma Forghani Menschenrechtsbeauftragte der Bahá’í-Gemeinde in Österreich.„Auf internationaler Ebene hat die Republik Österreich bereits zu Beginn des Jahres im Rahmen der universellen Staatenprüfung der UNO betont, dass die iranische Verfassung mit dem Völkerrecht in Einklang gebracht werden muss, damit die Bahá’í endlich die Religionsfreiheit in vollem Umfang genießen können. Auf europäischer Ebene haben die österreichischen Europaabgeordneten Helmut Brandstätter, Lukas Mandl und Günther Sidl den Iran wiederholt aufgefordert, die schweren Menschenrechtsverletzungen an den Bahá’í zu beenden, zuletzt durch eine Erklärung von Günther Sidl am 10. September 2025. Auf nationaler Ebene haben zudem zahlreiche Mitglieder des neuen Nationalrats, darunter Gudrun Kugler, Petra Bayr, Robert Laimer, Stephanie Krisper, Meri Disoski, Johannes Gasser, Elisabeth Götze, Markus Hofer, Wolfgang Kocevar, Sigrid Maurer, Barbara Teiber und Sophie Marie Wotschke, ihre Unterstützung für diese Forderung bekräftigt. Österreich reiht sich damit in die Stimmen zahlreicher internationaler Akteure ein und unterstreicht unmissverständlich: Die Verfolgung der Bahá’í muss sofort beendet werden“, betont Isma Forghani.
Bahá'i-Religionsgemeinschaft Österreich
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Frau Mag. Isma Forghani
isma.forghani@at.bahai.org
Geschäftsführende Sekretärin:
Corinne Farid
Öffnungszeiten des Nationalen Bahá'í Sekretariats:
Montag - Freitag von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 15:00 Uhr
(ausgenommen sind gesetzliche und Bahá'í-Feiertage)
Das Sekretariat steht Ihnen auch telefonisch für Informationen zur Verfügung.