Zur Menschenrechtssituation im Iran
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Nächste Verhaftungswelle im Iran trifft auch führende Bahá’í – gleichzeitig werden Häuser vieler Bahá’í dem Erdboden gleich gemacht
Pressemitteilungen

Wien (OTS) – Die Österreichische Bahá’í-Gemeinde ist in großer Sorge und höchst alarmiert über die jüngste Welle von behördlich angeordneten Verhaftungen etlicher Bahá’í, Angehörige der größten, allerdings im Iran nicht anerkannten religiösen Minderheit des Landes mit über 300.000 Anhängern.

Der iranische Geheimdienst veröffentlichte am 31. Juli 2022 eine erschreckende Erklärung; die darin enthaltene Hasspropaganda, Verleumdung, Desinformation und Diffamierung gegen alle Bahá’í dient als groteske Rechtfertigung für aktuelle Razzien in den Wohnungen und Geschäften von 52 Bahá’í im Iran sowie für die Verhaftung von dreizehn Bahá’í.

Unter den Inhaftierten ist auch Frau Mahvash Sabet (69), Autorin und Preisträgerin von PEN Österreich und von PEN International zum International Writer of Courage ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihr verhaftet wurden auch Frau Fariba Kamalabadi (60) und Herr Afif Naemi (60), zwei weitere führende Persönlichkeiten der Bahá’í-Gemeinde, die bis 2017 bzw. 2018 eine zehnjährige Haftstrafe allein aufgrund ihres religiösen Glaubens absitzen mussten. „Der Aufenthaltsort der beiden Frauen ist unbekannt“ sagt Isma Forghani vom Büro für Öffentlichkeitsarbeit der Bahá’í in Österreich.

„Die Inhaftierung dieser Bahá’í demonstriert die sinnlose Grausamkeit der iranischen Regierung bei ihrer systematischen Kampagne zur Verfolgung der gesamten Religionsgemeinschaft. Mahvash Sabet, Fariba Kamalabadi und Afif Naemi sind Symbole der Resilienz im Iran, sie sind in der ganzen Welt für ihren Mut als Gewissensgefangene bekannt. Unzählige Menschen weltweit haben sich damals für ihre Freilassung eingesetzt. Niemand wird den Ausreden der iranischen Regierung für den Angriff auf eine hilflose, friedliche Gemeinschaft glauben können. Aber diese unerbittliche und eskalierende psychologische Kriegsführung ebnet den Weg für eine zunehmende Verfolgung der Bahá’í in den kommenden Wochen und Monaten“, sagt Diane Alai, die Sprecherin der Internationalen Bahá’í-Gemeinde am Sitz der Vereinten Nationen in Genf.

Die Internationale Bahá’í-Gemeinde dokumentiert eine beträchtliche Anzahl von Bahá’í, die allein aufgrund ihres Glaubens in den letzten Wochen festgenommen wurden.

Mit dem gestrigen Tag wurde bekannt, dass über 200 iranische Regierungsbeamte die Ortschaft Roushankouh in der Provinz Mazandaran, in der eine große Anzahl von Bahá’í leben, abgeriegelt haben.
Mit schweren Geräten und Maschinen werden die Häuser der Bahá’í zerstört. Jeder, der sich in den Weg stellt wird sofort inhaftiert. Smartphones und Kameras wurden vorsorglich konfisziert, um jede Art der Dokumentation zu verhindern. Nachbarn wurden gewarnt sich nicht einzumischen. Bereits in den letzten Jahren wurden die Felder und Äcker der bäuerlichen Bevölkerung des Dorfes enteignet und den betroffenen Menschen somit ihre Lebensgrundlage entzogen.

„Damit hat die Verfolgung der Bahá’í einmal mehr eine dramatische Wendung genommen“ so Isma Forghani.

Empört über diese jüngsten Entwicklungen ruft die Österreichische Bahá’í-Gemeinde die internationale Gemeinschaft, Menschenrechtsorganisationen, politische und religiöse Vertreter sowie Akteure der Zivilgesellschaft auf, diese Menschenrechtsverletzungen auf das Schärfste zu verurteilen und für die sofortige Freilassung dieser Unschuldigen einzutreten.

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