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Iran Propaganda: gefälschtes Video soll Bahá’í belasten
Pressemitteilungen
Veröffentlicht:
24.8.2022

23. August 2022 – Die Verfolgung der Bahá’í im Iran hat sich in den letzten Wochen eklatant verschärft: Seit dem 31. Juli wurden der Internationalen Bahá’í-Gemeinde mehr als 196 Fälle von Verfolgung der Bahá’í im Iran gemeldet, darunter Verhaftungen, Inhaftierungen, Enteignungen von Häusern und Grundstücken. Begleitet wird all dies durch eine niederträchtige Propagandataktik.
Die Internationale Bahá’í-Gemeinde hat nunmehr die schockierende Nachricht von einem inszenierten Propagandavideo erhalten, durch das die Bahá’í im Iran belastet werden sollen. Dieser Vorfall steht in einem größeren Zusammenhang mit den zunehmenden Angriffen gegen die Bahá’í im Iran in den letzten Wochen.

Am 31. Juli, dem gleichen Tag, an dem Agenten des Geheimdienstes in Häuser der Bahá’í eindrangen und PädagogInnen verhafteten, betraten Beamte auch einen Kindergarten in einer iranischen Großstadt und verteilten dort Bahá’í-Bücher und Broschüren an die Pädagoginnen die ausnahmslos keine Bahá’í sind. Die Beamten instruierten und zwangen das Personal des Kindergartens, vor laufender Kamera zu sagen, dass diese Materialien von Bahá’í mitgebracht und an die Pädagoginnen verteilt worden seien.
„Diese groteske Inszenierung, stattgefunden in einem Kindergarten, zeigt, dass die iranische Regierung sich nicht davor scheut sogar Kinder für ihre Hasspropaganda gegen die Bahá‘í zu instrumentalisieren. Da die iranische Regierung nicht den geringsten Beweis für ihre laufenden absurden Anschuldigungen gegen die Bahá’í finden konnte, ist sie nun dazu übergegangen, selbst Beweise zu fabrizieren“, so Isma Forghani aus der Bahá’í Gemeinde Österreich.
Zahlreiche offizielle Regierungsdokumente belegen, dass es ausdrückliche Pläne der iranischen Regierung gibt, Bahá’í-Kinder zu drängen, zum Islam zu konvertieren und nicht umgekehrt.

1991 wurde ein vertrauliches Regierungsmemorandum, das damals von einem Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen ans Licht gebracht wurde, vom Obersten Revolutionären Kulturrat des Iran ausgearbeitet und vom Obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei selbst unterzeichnet. Darin wird angeordnet, dass Bahá’í-Kinder in Schulen mit einer „starken beeinflussenden religiösen Ideologie“ aufzunehmen sind und in einer Art und Weise behandelt werden sollten, dass „ihr Fortschritt und ihre Entwicklung behindert wird“.
Das iranische Geheimdienstministerium veröffentlichte am 31. Juli eine beispiellose Erklärung, in der es behauptete, dass Mitglieder der Bahá’í-Gemeinde „die Lehren des erfundenen Bahá’í-Kolonialismus verbreiten und das Bildungswesen, einschließlich Kindergärten, unterwandern“ würden. Im Zuge dieser Veröffentlichung wurden an diesem Tag mehrere PädagogInnen der Bahá’í verhaftet. Das Filmen der inszenierten Aussagen zeigt nun auch, dass die Behörden möglicherweise Videomaterial verwenden wollen, um ihre falschen Behauptungen zu untermauern und die Öffentlichkeit gegen die Bahá’í aufzuhetzen.
Die Bemühungen um die Verbreitung von Hasspropaganda gegen die Bahá’í sind Teil der Regierungspolitik. In einem Memorandum des Obersten Revolutionären Kulturrats des Iran aus dem Jahr 1991 heißt es, dass die iranischen „Propaganda-Institutionen … eine unabhängige Abteilung einrichten müssen, um … gegen die Bahá’í vorzugehen“.

„Die iranische Regierung versucht seit 43 Jahren durch Desinformation, Verleumdung, Diffamierung nicht nur die Bevölkerung gegen die Bahá’í aufzuhetzen, sondern auch die Geschichte in den Schulbüchern zu verfälschen, um den Bahá’í Glauben aus der iranischen Geschichte zu entfernen“, sagt Isma Forghani. „Zahlreiche Iraner guten Willens durchschauen jedoch diese Lügen und beziehen offen Stellung für Ihre Mitbürger. Die Verbreitung eines gefälschten Videos ist der jüngste Akt in einer Serie schamloser Täuschungen. Allerdings bleiben diese Bemühungen von der internationalen Gemeinschaft nicht unbemerkt und wirken sich nur gegen die Interessen des Iran aus, weil sie die wahren Motive der Regierung offenbaren, unschuldige Menschen nur wegen ihres Glaubens zu verfolgen.“

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