´Abdu'l-Bahá
EIN LEBEN IM DIENST AN DER MENSCHHEIT

(Eingang zum im Bau befindlichen Schrein)
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‘Abdu’l-Bahá („Diener der Herrlichkeit Gottes“) wurde am 23. Mai 1844 in Teheran in Persien geboren. Von frühester Kindheit an zeigte er Wesenszüge und Eigenschaften, die hohes Lob und Bewunderung bei vielen Menschen hervorriefen.
Obwohl unschuldig, erlebte er religiöse Verfolgung und die mehrfache Verbannung gemeinsam mit seiner Familie, zuerst nach Bagdad und zum Schluss in die Gefängnisstadt Akká im heutigen Israel.
Seine Persönlichkeit beeindruckte jeden, der ihm begegnete. Die Einwohner Akkás staunten über seinen tatkräftigen Einsatz und seine Hilfsbereitschaft für Arme und Kranke und priesen sein außergewöhnliches Wissen und seine Weisheit.
Im Jahre 1908, nach der jungtürkischen Revolution, erlangte er im Alter von 64 Jahren die Freiheit. Diese Freiheit nutzte ‘Abdu’l-Bahá, um ab 1910 nach Ägypten, Europa und Nordamerika zu reisen. Überall verbreitete er die Lehren seines Vaters. Er sprach über Abbau von Vorurteilen jeglicher Art, die Einheit der Menschheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion und die eigenständige Suche nach Wahrheit, statt Traditionen blind zu folgen.
Er traf mit Menschen aller gesellschaftlichen Schichten zusammen: mit bedeutenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik, mit Klerikern, Wissenschaftlern, Künstlern, Schriftstellern und Journalisten – aber auch mit Obdachlosen und Bettlern.
Am Ufer der Themse in London lebte einmal ein Mann allein und ohne Wohnung. Er hatte alle Hoffnung auf Glück in seinem Leben verloren.
Eines Tages sah er ein Foto von ‘Abdu’l-Bahá in einer Zeitung. Er hatte ‘Abdu’l-Bahá noch nie gesehen und wusste nicht, wer er war, aber er wollte ihn unbedingt treffen. Die Adresse stand in der Zeitung, und so ging der Mann 45 Kilometer zu Fuß, um ‘Abdu’l-Bahá dort zu finden.
Der Mann war müde und hungrig und die Frau des Hauses lud ihn freundlich ein, gab ihm zu essen und ließ ihn eine Weile ausruhen. Während er sich erholte, erzählte er der Frau seine Geschichte und fragte dann, ob ‘Abdu’l-Bahá im Haus sei. „Wird er mich empfangen?”, fragte er, „Sogar mich?” Gerade als die Frau antwortete, dass sie sicher sei, dass ‘Abdu’l-Bahá ihn empfangen würde, erschien ‘Abdu’l-Bahá selbst an der Tür.
Der Mann erhob sich und ‘Abdu’l-Bahá streckte seine Arme aus, um ihn zu begrüßen. Er begrüßte ihn mit liebevoller Anteilnahme und überschüttete den Mann mit Mitgefühl. Er erinnerte den Mann daran, dass er im Königreich Gottes reich sei. Die tröstenden Worte ‘Abdu’l-Bahás begannen das Herz des Mannes zu heilen und ihm Kraft zu geben.
1920 wurde ‘Abdu’l-Bahá in Anerkennung der von ihm geleisteten humanitären Hilfe in den Kriegsjahren zum Ritter des Britischen Empire geschlagen. Im Folgejahr verstarb er nach einem langen, aufopferungsvollen Leben in Haifa. Seiner Beisetzung wohnten auch hohe Staatsbeamte und Oberhäupter der verschiedenen religiösen Gemeinschaften bei. Etwa 10.000 Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft trauerten um den Verlust des „Meisters“ – wie sie ‘Abdu’l-Bahá respektvoll nannten.
‘Abdu’l-Bahás Vision bedeutete nichts weniger als eine grundlegende Veränderung der menschlichen Gesellschaft und ihrer Strukturen. Seine Botschaft des Friedens und der Aussöhnung zwischen den Religionen und Kulturen besitzt heute unveränderte Aktualität.

WAS ANDERE ÜBER ‘ABDU'L-BAHÁ SAGTEN
His words are as simple as the sunlight; again like the sunlight, they are universal…
Yone Noguchi, japanischer Schriftsteller
Sein strahlendes Lächeln und höfliches Auftreten. Und Seine Gesten! Nie eine dogmatische Abwärtsbewegung der Hand, ein warnend erhobener Zeigefinger, wie das Gebaren des Lehrers vor den Schülern. Sondern immer das ermutigende Aufwärtsschwingen der Hände, als wolle Er uns tatsächlich mit ihnen erheben. Und Seine Stimme! Wie eine hallende Glocke von feinster Klangfarbe; niemals laut, aber so eindringlich, dass die Wände des Raumes von ihrer Musik zu vibrieren schienen...
Howard Colby Ives, unitarischer Geistlicher
... Der Meister stand oben und wartete darauf, mich mit dem liebevollen Lächeln und dem freudigen Willkommen zu begrüßen, für die er bekannt ist. Vierundsiebzig lange Jahre hat ´Abdu’l-Bahá inmitten von Tragödie und Leid gelebt, doch nichts hat ihm seinen freudigen Optimismus, seinen geistigen Tiefblick und seinen ausgeprägten Sinn für Humor genommen...
Major Tudor Pole
Sollte jemals eure Aufmerksamkeit auf die Namen Bahá’u’lláh und ‘Abdu‘l-Bahá gelenkt werden, so legt ihre Schriften nicht zur Seite! Forscht in ihren Büchern und lasst ihre herrlichen friedebringenden, liebeverbreitenden Worte und Lehren so in eure Herzen eindringen, wie sie in meines drangen...
Königin Maria von Rumänien